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Ein Adler-Ei fiel aus seinem Horst.

Zum Glück überlebte es den Sturz und wurde von einem freundlichen Bauern gefunden. Dieser legte das Ei in seinen Hühnerstall, damit es warm und wohlig reifen konnte.

Tage später kam ein kleiner Adler zur Welt: Er erblickte die Welt und um ihn herum waren lauter Hühner. Also lernte er alles, was ein Huhn so tut. Nur beim Fliegen sollte er aufpassen, denn „ein Huhn fliegt nicht höher als ein paar Meter“, so die Mahnung der Hühner-Eltern.

Der Adler wuchs heran und entdeckte eines Tages am Himmel einen stolzen Vogel: Er fragte seinen Hühner-Vater: “ Was ist das für ein schöner Vogel, der so elegant fliegen kann?“

„Mein Sohn, das ist ein Adler, der König der Lüfte! Aber komme nicht auf dumme Gedanken, so hoch fliegen kannst du nicht.“

Der Adler seufzte und pickte weiter seine Körner, die der Bauer ihnen als Mahlzeit gab.

Nach einigen Jahren war der Adler alt und bereit zu sterben. Auf seinem Sterbebett streifte ihn noch einmal seine tiefste Sehnsucht: „Ach wäre ich doch nur als Adler auf diese Welt gekommen ….“

Dieser Adler hatte ganz sicher die genetische Fähigkeit hoch zu fliegen. Und doch ist es bei ein paar Meter und einer großen Portion Sehnsucht geblieben. Es war offensichtlich ein anderes Element, das nichts mit seiner persönlichen Fähigkeit zu tun hatte, das ihn von seinem Traum abhielt.

 

Selbstwirksamkeit: Der Glaube an sich selbst

Das ausschlaggebende Element, das ihn von der Verwirklichung seines Traums abgehalten hatte, war sein Glaube.

In der Psychologie wird es die Selbstwirksamkeit genannt.

Im Alltag sagen wir dazu Selbstvertrauen.

Der kanadische Psychologe Bandura beschreibt:

„Selbstwirksamkeit ist die Menge an Überzeugungen, dass ich mich in einer bestimmten Situation angemessen verhalten und angemessene Leistung erbringen kann“

Leistung meint jede Art von Zielerreichung. Ein Ziel kann auch eine Verhaltensänderung sein.

Das macht die Selbstwirksamkeit zu einem zentralen Ziel jeder Psychotherapie. Die Erwartung im Klienten zu entzünden, es tatsächlich schaffen zu können, ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für seinen Erfolg.

Aber wir müssen gar nicht in den Bereich der Psychotherapie gehen….

Stellen wir uns vor, dass ein Kind Mißerfolge in der der Schule hat. Nun bekommt es jede Menge Ratschläge und Verbesserungsmöglichkeiten. Auch Nachhilfe und alles, was der Markt so bietet. Aber glaubt es auch tatsächlich, dass es das schaffen kann? Oder hat es bereits den Glauben in seine Fähigkeit verloren?

 

Die wesentliche Rolle deines Umfelds

Unser direktes Umfeld hat großen Einfluß auf unsere Erwartungshaltung. Ganz besonders, wenn wir von diesem Umfeld abhängig sind.

Wie sehr trauen mir meine Nächsten etwas zu? Wieviel Glauben haben sie in mich?

Kinder sind in diesem Zusammenhang die besten Beispiele. Sie haben noch keine eigene Vorstellung davon, wer sie sind, und was sie zu leisten fähig sind. Sie saugen Kommentare und Bewertungen aus ihrem Umfeld wie ein Schwamm auf. Und sie werden zu genau dem. Ihre Selbstwahrnehmung wird in den ersten Jahren ausdrücklich durch die Eltern geprägt. Später wird sie über andere wichtige Menschen, die ihr Leben mitbestimmen, wie Lehrer, Freunde oder Verwandte, verfeinert.

Wie sollen sie an sich glauben, wenn es ihre Bezugspersonen nicht tun?

„…das kann meine Tochter/Sohn nicht, dazu ist sie/er zu….“

„….lass das lieber, das ist noch nie gut ausgegangen…“

„…komm, ich mach das für dich…“

Diese „Weichmacher“ mögen oft gut gemeint sein. Sie nehmen diem Kind jedoch die Kraft und Motivation, es selbst hinzubekommen.

Ähnlich verhält es sich bei Teenagern und Erwachsenen: Wir werden älter und können selbstbestimmter und neu entscheiden. Vor allem ist es wichtig, unsere eigenen Träume kennen zu lernen, um unsere Potentiale bestmöglich zu nutzen. Das passiert dann, wenn wir die Weichmacher aus unserem direkten Umfeld ignorieren, und dazu bereit sind, uns auf uns zu konzentrieren und einzulassen.

Ganz gleich, wie unser Lebensweg bisher war, ganz egal, was wir erreichen möchten, oder was wir ändern wollen. Am Anfang steht immer eine Frage:

„Glaube und erwarte ich wirklich, dass ich das schaffen kann?“

Wenn du jetzt bereits laute Zweifel in dir hörst, dann kümmere dich zunächst um deine Zweifel. Ansonsten kann es sehr frustrierend sein und immer wieder zum Scheitern führen.

Das Ergebnis wird entsprechend deiner Erwartung ausfallen.

Deshalb widmen wir uns zunächst dieser wichtigen Voraussetzung überhaupt: Deiner Erwartungshaltung.

 

 

Unser Glaube als starker Partner

Ganz gleich, ob sie denken, sie können etwas oder sie können es nicht, sie haben Recht! Henri Ford

Mittlerweile ist es unbestritten, dass jedem Verhalten ein Gedanke voraus geht. Auch dann, wenn wir uns dessen nicht bewusst sind. Wie wir denken bestimmt, wie wir uns daraufhin fühlen und handeln. Es ist einfach nicht möglich, an etwas Schönes zu denken und sich gleichzeitig schlecht zu fühlen.

Unsere Gedanken kommen aus unserem Glauben, unserer tiefsten Überzeugung. Irgendwann gab es Gründe und Erfahrungen in unserem Leben, die uns diese gelehrt haben. Viele haben wir aus unserer Familie und Kultur, unserem Bezugs-System, übernommen. Unsere Überzeugungen haben starke Auswirkungen auf unser Leben.

Wenn wir denken, dass das Leben es mit uns übel meint, dass „wir da nichts machen können“, dann fühlt sich das schon beim Lesen schwächend an.

Bei depressiven Menschen hat man ganz ähnliche Gedankenmuster bewiesen, die sich wie eine globale Abwertung auf die ganze Person ausbreiten können: Ein unsägliches Versagensgefühl und ein immenses Gefühl von Hilflosigkeit sind die Folge.

Die Spirale dreht sich wie eine selbst-erfüllende Prophezeihung abwärts.

Kommen wir nun in „deinen Kopf“: An was glaubst du, wenn du daran denkst, dass du an deiner Situation etwas ändern kannst?

„Das hat bei mir eh keinen Sinn…“

„Ich bin halt so, das ist weil…..“

„Ich würde ja gerne, aber….“

Wenn du wirklich erfahren möchtest, was du so über dich denkst, dann kann dir der folgende Weg zu einem A-ha – Erlebnis verhelfen:

Nimm ein Blatt Papier und schreibe ohne Unterbrechung für mindestens 10 Minuten den Satz weiter: “ Ich kann das nicht weil,……..“. So bekommst du eine Idee davon, welche Gedanken sich dazu in deinem Kopf tümmeln und wirken.

Der Weg, der dahin führt, sich selbst als wirksam zu erleben, ist das TUN!

 

 

Taktik: Sammel positive Gegenbeweise

Unser Kopf braucht immer Beweise. So tickt die Ratio nun einmal. Ansonsten bleibt er bei seinem alten, negativen Glauben.

Ohne sichtbar, messbare Beweise wird er uns bestätigen, dass wir es eben nicht schaffen und hält uns fest.

Und er hat Recht. Wie sollen wir uns auch glauben und vertrauen, wenn es bei Worten bleibt? Damit unser Kopf uns tatsächlich Glauben schenken kann, müssen wir ihm kleine Beweise liefern. Am besten täglich. Wir können sie aufschreiben, um sie besser zu verinnerlichen und uns zu merken.

Beispielsweise möchtest du deine Schüchternheit überwinden und mehr in Gesprächen sichtbar werden.

Du hast dabei festgestellt, dass dein Grundgedanke lautet: „Ich schaff das sowieso nicht“.

Was ist der erste kleine Schritt, deinem Kopf überzeugende Gegenbeweise zu liefern, dass du doch nicht schüchtern bist, sondern ein offener Mensch?

Du beginnst, das Positive festzuhalten. Lege dir ein Erfolgsbuch an. Halte jeden Tag jedes einzelne Resultat fest, das dich der Richtung deines Ziels näher bringt. Dadurch sammelst du praktische Erfahrungen und Beweise. Das Wichtige dabei ist, dass du es regelmäßig tust.

Um deine Schüchternheit zu überwinden, beginne im vertrauten Umfeld eine erste Meinungsäußerung zu machen. Nur einen Satz. Täglich. Sobald du dich damit sicher fühlst, weitest du dein Experiment aus. Welche neuen positiven Erfahrungen machst du damit?

Damit schaffst du vor allem Beweise vor deinem inneren Miesmacher. Und du hast das auch noch schriftlich in deinem Erfolgsbuch.

Wie du richtige Ziele setzt und auch verfolgst, dazu kommen wir in der 6. Resilienz-Folge.

 

Der Traum des Adlers

Was hätte der Adler tun können, um sein Ziel in seinen Lebensjahren frühzeitig zu erreichen, und nicht nur mit einem Traum davon zu sterben?

Die Resilienz-Forschung spricht hier von „Selbst-Verantwortung“ – die 4.Säule der Resilienz.

Ob er nicht an sich glauben konnte oder wenig motiviert war, König der Lüfte zu sein, Fakt ist, dass er das Fliegen nie ausprobiert hat. Er hat sich damit abgefunden, dass er es nicht konnte. Er nahm sich und seinen Wunsch nicht wichtig.

Damit hatte er seine Verantwortung abgegeben. Für sich und sein Leben.

Was können, wie bei dem Adler, in unserem Leben (unbewusste) Mechanismen sein, keine Verantwortung zu übernehmen?

  • Wir geben den Umständen den Grund für unsere „Probleme“.
  • Wir trauen uns, aufgrund von Hemmungen oder Ängsten nicht und warten, dass es andere tun.
  • Wir möchten keine Entscheidung treffen bzw. die Konsequenzen tragen.
  • Wir fürchten die Konsequenzen durch die Reaktionen anderer.
  • Wir haben nicht den Mut zu uns zu stehen.
  • Wir haben Angst zu scheitern
  • Wir müssten auf etwas verzichten – hier ein interessanter Artikel zum sogen. „Sekundär-Gewinn“.

Vermutlich wäre der Preis für unseren vermeintlichen Adler zu hoch gewesen, und er hat deshalb seine sichere Zone nicht verlassen.

Ein wichtiger Schritt zu mehr Selbstverantwortung ist, deine Bedürfnisse zu kennen und zu leben.

Wofür bist du es dir Wert, dich einzusetzen?

  • Was tust du gerne, was sogar mit Begeisterung?
  • Wofür hättest du gerne mehr Zeit?
  • Was tust du nur für dich?
  • Was steht schon lange auf deiner Wunschliste?
  • Wie wichtig nimmst du dich im Vergleich zu deinen Nächsten?

Je mehr Aufmerksamkeit du deinen Antworten schenkst (und wenn es nur ganz kleine Schritte sind), umso wirksamer wirst du dich erleben.

Wann immer du dich dazu entscheidest. Es ist nie zu spät! Selbstwirksamkeit und Selbstvertrauen kann wie ein Muskel  trainiert werden.

Fazit

Um unsere Selbstwirksamkeit zu steigern, können wir vier Quellen nutzen:

  • Unsere eigene Erfahrung durch neue aktive Schritte und Handlungen zu untermauern.
  • Durch Beobachten anderer, die es dir quasi als Modell vormachen.
  • Durch sprachliche Überzeugen: Uns selbst  Ermunterungen zusprechen oder Menschen aufsuchen, die uns Mut machen.
  • Durch unsere körperliche Wahrnehmung: Wir passen unsere äußere Haltung unserem Wunsch-Zustand an (Erinnerst du dich an die Peanuts?).

Die Erwartung in unsere eigenen Erfolge sind die wichtigste Fähigkeit zu mehr Selbstvertrauen. Du möchtest noch etwas mehr schmökern? Dann findest du hier 5 weitere Tipps für mehr Selbstvertrauen.

Resilienz ist keine Persönlichkeits-Eigenschaft, sondern ein Lern- und Entwicklungsprozess.

Ich werde auf diesem Blog  immer wieder Impulse anbieten, die du dafür nutzen kannst.

Lass uns heute mit einem Lied ausklingen, das mich schon oft gerührt, gestärkt und motiviert hat.

Lehn dich zurück und genieße es! Ein wahres Mut-mach-Lied! Danke, Rolf Zuckowski.

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Herzlich, Bea